Geschäftsbericht
2023
Unser Kunstengagement
Die richtige Balance finden – dies ist der Kern des Leistungsauftrags, den die Zürcher Kantonalbank seit ihrer Gründung hat.
So ist es elementar, dass die Bank wirtschaftlich erfolgreich ist. Zugleich gilt es, auch zur Lösung von sozialen Aufgaben im Kanton beizutragen und verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen.
Auf die Balance bezogen wäre es beispielsweise weder im Sinne der Bank, den gesamten Gewinn auszuschütten. Darunter würde ihre Sicherheit und Stabilität leiden. Noch wäre es im Sinne der Zürcherinnen und Zürcher, mit dem gesamten Gewinn die Reserven zu äufnen. Womit wir unseren Zweck nicht erfüllen würden.
Was geschehen kann, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät, zeigt die Zürcher Künstlerin Daniela Keiser mit ihrem Werk «I – The Semiologist», welches den Umschlag des diesjährigen Geschäftsberichts bildet. Inspiriert von den Eigenschaften verschiedener Drucktechniken, erforscht sie das Zusammenspiel von Reduktion und Fülle, von Mangel und Überfluss und dessen Wirkung auf ihre Komposition.
Auch unser Kunstengagement ist im Sinne des Leistungsauftrags. Seit vielen Jahren sammelt die Zürcher Kantonalbank Gegenwartskunst und unterstützt damit Kunstschaffende mit Bezug zum Raum Zürich. Mit unserer Sammlungstätigkeit fördern wir das kulturelle Schaffen und die Kreativwirtschaft. Zahlreiche Werke sind in unseren Besucherräumen und Büros ausgestellt.
Vorsitzender Kunstkommission
Das Werk «I - The Semiologist»
Daniela Keiser
Geboren 1963 in der Schweiz, lebt und arbeitet Daniela Keiser in Zürich. Die Konzept- und Installationskünstlerin setzt sich in ihren Arbeiten u.a. mit Bildwissenschaft, Fotografie, Collage und Sprache auseinander. Sie hat an der Zürcher Hochschule der Künste und ebenso an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel studiert. An der Hochschule der Künste Bern ist sie seit 2008 Dozentin für Kunst.
Die nahe Bank
Die Zürcher Kantonalbank ist die zweitgrösste Universalbank und die bedeutendste Kantonalbank der Schweiz. Wir positionieren uns erfolgreich als Universalbank mit regionaler Verankerung sowie nationaler und internationaler Vernetzung. Im Wirtschaftsraum Zürich sind wir mit einer Marktdurchdringung von 50 Prozent die Nummer 1 für Privat- und Firmenkunden. Schweizweit nehmen wir unsere gestiegene volkswirtschaftliche Verantwortung wahr und stehen Grossfirmen sowie privaten und institutionellen Anlegern als starke Partnerin zur Seite. Weltweit zählen wir zu den sichersten Banken – belegt durch die Bestnoten von führenden Ratingagenturen. Die Zürcher Kantonalbank ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Zürich und verfügt über eine Staatsgarantie. Durch unseren Leistungsauftrag sind wir dem Wohl der Gesellschaft und Umwelt verpflichtet – und das seit über 150 Jahren. Wir leben unsere Werte verantwortungsvoll, impulsgebend, leidenschaftlich. Wir sind die nahe Bank.
Konzernleitbild
Unsere Vision
Die nahe Bank
- Nr. 1 im Wirtschaftsraum Zürich
- National stark
- International erfolgreich
Unsere Ziele
Leistungsstarke Schweizer Universalbank
- Begeisterte Kundinnen und Kunden
- Engagierte Mitarbeitende
- Höchste finanzielle Sicherheit
- Nachhaltiger Erfolg
Unsere Werte
Impulsgebend
Inspirieren, vorausdenken, Mut zeigen
Verantwortungsvoll
Verlässlich sein, Nutzen stiften, da sein
Leidenschaftlich
Engagieren, begeistern, dran bleiben
Unsere Wurzeln
Bank der Zürcherinnen und Zürcher
- Für die Bevölkerung und die Wirtschaft
- Auf Kontinuität ausgerichtete Geschäftspolitik
- Wirtschaftliches, ökologisches und soziales Engagement
Universalbank
Führend im Wirtschaftsraum Zürich
50 %
Marktdurchdringung
Fast die Hälfte der Zürcherinnen und Zürcher sowie der im Kanton Zürich ansässigen Unternehmen zählt zu unseren Kundinnen und Kunden.
Dichtestes Filial- und Automatennetz
51 Geschäftsstellen
451 Mrd. CHF
Kundenvermögen
Netto-Neugeld-Zufluss 2023:
36,8 Mrd. Franken
- 4002022
- 4512023
101 Mrd. CHF
Hypotheken
- 972022
- 1012023
169 Mrd. CHF
Fondsvolumen
Swisscanto ist die drittgrösste Fondsanbieterin der Schweiz. Net New Assets 2023: 17 Mrd. Franken
- 1442022
- 1692023
36 Mrd. CHF
Kreditengagement
gegenüber Firmenkunden
- 332022
- 362023
Attraktive Arbeitgeberin
6’341
Mitarbeitende
6’341 Personen arbeiten in über 5’500 Vollzeitstellen für die Zürcher Kantonalbank. Mit 423 Ausbildungsplätzen sind wir eine der grössten Ausbildungsstätten im Kanton Zürich.
Zufriedene
Mitarbeitende
Commitment-Index der zweijährlich durchgeführten Befragung
- 782021
- 772023
Treue
Mitarbeitende
Tiefe Fluktuationsrate
- 6.42022
- 6.12023
Verankert im Kanton
Über 150 Jahre
Leistungsauftrag
Seit 1870 versorgen wir die Bevölkerung sowie Unternehmen mit Finanzdienstleistungen und nehmen unseren gesetzlichen Leistungsauftrag wahr.
4 Mrd. CHF
Ausschüttung
In den vergangenen zehn Jahren haben wir 4 Milliarden Franken an den Kanton Zürich und seine Gemeinden ausgeschüttet.
161 Mio. CHF
für Unterstützungen
Für Unterstützung in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt im Kanton haben wir 2023 über 161 Millionen Franken eingesetzt. Mit über 400 Sponsorings leisten wir einen aktiven Beitrag zu einem lebenswerten Kanton Zürich.
Geschichte
1830 –
1869
Eine friedliche
Revolution
Hinter der Gründung der Zürcher Kantonalbank stand eine Bewegung, die nicht nur das Bankensystem verändern wollte, sondern eine grundlegende politische Erneuerung anstrebte. Man nannte sie die Demokratische Bewegung, weil ihr Hauptanliegen die Durchsetzung von direktdemokratischen Rechten war. Die neue Verfassung von 1869 enthielt unter anderem das Referendumsrecht und die Direktwahl der Zürcher Regierungsräte, schaffte die Todesstrafe ab, garantierte die Vereinsfreiheit und führte progressive Steuern ein. Die Gründung einer Staatsbank war als wirtschaftspolitische Stärkung dieses demokratischen Reformprogramms gedacht. Die Bank sollte tragbare Kredite für Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe anbieten und die Spar- und Anlagebedürfnisse breiter Bevölkerungskreise befriedigen.
1870 –
1914
Sturm
und Drang
Die neugegründete Zürcher Kantonalbank öffnete ihren ersten Schalter am 15. Februar 1870 am Paradeplatz. Die Anfänge waren bescheiden, galt es doch zunächst, grundlegende Betriebsabläufe zu etablieren und einen Kundenstamm aufzubauen. Zudem brach im Sommer 1870 der Deutsch-Französische Krieg aus, der das Bankgeschäft stark behinderte. Danach fasste die Bank schnell Tritt und weitete ihr Kreditvolumen rasch aus. Bis zur Gründung der Nationalbank 1907 gab sie auch eigene Banknoten heraus, was neben Spargeldern und Obligationen ihre Finanzierung sicherte. Zur Bedienung der Kundschaft wurde im Kanton eine Vielzahl von Filialen und Agenturen eröffnet, aber auch nebenamtlich betriebene «Einnehmereien», die Spargelder entgegennahmen. Keine andere Bank wies im Kanton Zürich seither eine vergleichbare Präsenz auf.
1914 –
1945
Fels in der
Brandung
Trotz kriegs- und krisenbedingter Rückschläge zwischen 1914 und 1945 blieb die Zürcher Kantonalbank eine zuverlässige Stütze der kantonalen Volkswirtschaft. Aufgrund ihres gesetzlichen Auftrags vermied sie spekulative Geschäfte. Anders als die global tätigen Grossbanken überstand sie dank ihrer Binnenmarktorientierung die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre relativ unbeschadet. Die Krisenresistenz erhöhte ihr Ansehen und diente als Beweis für die Notwendigkeit einer staatlichen Bank. Obwohl sie ihre Geschäftstätigkeit auch auf andere Gebiete wie den Kapitalmarkt ausweitete, blieb sie im Kern die wichtigste Hypothekarbank für den Kanton. Besonders stark engagierte sie sich als Kreditgeberin für Wohnbaugenossenschaften, die in den 1920er-Jahren populär geworden waren.
1945 –
1990
Beeindruckendes
Wachstum
Bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte der kraftvollste und längste Wirtschaftsaufschwung der westeuropäischen Geschichte ein. Für den Zürcher Finanzplatz begann das Goldene Zeitalter und auch die Zürcher Kantonalbank entwickelte sich entsprechend. Während sie 1945 noch 689 Personen beschäftigte, waren es 1990 mehr als 4’000. Die Bilanzsumme stieg von 1,6 auf 44,4 Milliarden Franken, was auch Folge der erweiterten Produkt- und Dienstleistungspalette war. Aus einem überschaubaren Kreditinstitut war eine grosse Bank geworden. Gegen Ende der Periode kam es allerdings zu einer Überhitzung im Immobiliensektor, was später hohe Folgekosten verursachte.
1990 –
Heute
Stabilität durch
Diversifikation
Als Folge der Immobilienkrise der 1990er-Jahre leitete die Bank die erste grössere Reorganisation in ihrer Geschichte ein, womit auch eine strategische Neuausrichtung verbunden war. Die Bank wollte ihre Abhängigkeit von der Immobilienfinanzierung verringern, weshalb sie kontinuierlich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das Handelsgeschäft stärkte – etwa 2014 mit der Übernahme der Fondsgesellschaft Swisscanto. Das Umfeld blieb in dieser Periode volatil: Kurz nach der Jahrtausendwende platzte die Dotcom-Blase und im Sommer 2007 brach die globale Finanzkrise aus. Die Diversifikationsstrategie erwies sich während dieser Krisen als Stabilitätsfaktor und Stütze sowohl für die Bank wie auch den Kanton. Nach der Zusammenführung der beiden Grossbanken ist die Zürcher Kantonalbank die einzig verbleibende Schweizer Alternative zur neu entstandenen Grossbank, welche umfassende Dienstleistungen für alle Kundensegmente anbietet. Auch in dieser neuen Situation nimmt die Bank ihre gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Verantwortung wahr.