Liebe Zürcherinnen
und Zürcher
Covid-19 bestimmte die Traktandenliste in allen Bereichen unseres Lebens; in Politik, Gesellschaft, Gesundheit, Wirtschaft, Kultur, Sport und im Privaten. Vor einem Jahr selten oder nie genutzte Begriffe wie «Contact Tracing», «Herdenimmunität», «Maskenpflicht», «Mindestabstand», «Reproduktionszahl», «Risikogruppe» stehen nun für einschränkende und schmerzliche Massnahmen im Alltag. Natürlich wurde auch die Zürcher Kantonalbank von dieser Pandemie betroffen. Unzählige Massnahmen zur Aufrechterhaltung des geordneten Betriebs mussten zentral konzipiert und zeitnah dezentral umgesetzt werden: Anpassung innerbetrieblicher Prozesse aufgrund stetiger Lagebeurteilung, deutlicher Ausbau des Fernzugriffs auf die Computersysteme, um ein funktionsfähiges Homeoffice von bis zu 70 Prozent der Mitarbeitenden zu ermöglichen, zeitweilige Schliessung von 49 unserer 64 Geschäftsstellen, um langfristig den persönlichen Kontakt zu den Kunden sicherstellen zu können, Sicherstellung der dauernden Erreichbarkeit für Kunden über digitale Kanäle, um nur einige zu nennen.
Als kantonale Bank mit Leistungsauftrag stand selbstverständlich der gesetzliche Zweck «… zur Lösung der volkswirtschaftlichen und sozialen Aufgaben im Kanton beizutragen …» im Zentrum. Noch vor der bundesrätlichen Verordnung des Lockdowns reservierten wir 100 Millionen Franken für die Unterstützung strukturell intakter KMU. Zusammen mit dem Zürcher Finanzdirektor waren wir federführend bei der Konzeption und Umsetzung des kantonalen Hilfspakets für KMU und Start-ups und mitgestaltend für das Bundesprogramm, dank derer wir im vergangenen Jahr fast eine Milliarde Franken an Covid-19-Unternehmenskrediten vergaben. Zudem lancierten wir zum Jahresende ein Programm von zusätzlichen 300 Millionen Franken für Liquiditätsüberbrückungskredite zugunsten überlebensfähiger Unternehmen. Unseren über 150 Sponsoringpartnern aus Kultur, Sport und Gesellschaft garantierten wir die vereinbarten Beiträge für 2020 und 2021, auch wenn sie ihre Leistungen nicht erbringen können. Wir sprachen Mittel zur Integration von rund 1’300 erwerbslosen Jugendlichen. Und schliesslich sprach der Bankrat angesichts des resultierenden volkswirtschaftlichen Umfelds eine zusätzliche Corona-Sonderdividende von 100 Millionen Franken für den Kanton und die Gemeinden. Dieser Strauss an Unterstützungsmassnahmen anstelle der wegen der Pandemie gestrichenen Feierlichkeiten in unserem Jubiläumsjahr beweist den nun 150 Jahre gelebten Zweck der krisenerprobten Zürcher Kantonalbank bestens.
Das vergangene Jahr stand jedoch nicht nur im Zeichen des Krisenmodus. So entwickelten wir die Bank basierend auf unserer langfristig ausgerichteten Strategie plangemäss weiter und übernahmen Verantwortung zur Lösung von wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Anliegen. Impulse setzten wir als Vorreiterin bezüglich Nachhaltigkeit mit der Verpflichtung zum Pariser Klimaabkommen in aktiv gemanagten, traditionellen Anlageprodukten und der Ausbildung von 100 Mitarbeitenden zu ESG-Analysten. Neue Wege gehen wir mit der Lancierung von «frankly», womit wir Schweizerinnen und Schweizer für die private Altersvorsorge sensibilisieren und den Zugang zum eigenverantwortlichen Aufbau von Vorsorgekapital erleichtern. Im Rahmen des kontinuierlichen Nachfolgeprozesses unserer Geschäftsleitung sicherte der Bankrat mit der Wahl von Florence Schnydrig Moser die geplante Stabsübergabe im Private Banking.
Wir sind überzeugt, dass wir mit der stabilen und trotzdem innovativen, mit der grossen und immer noch steuerbaren, mit der an Zürcher Werten wie Verlässlichkeit, Gemeinwohloptik und Langfristigkeit ausgerichteten und mit der gut diversifizierten Universalbank auch 2021 eine verantwortungsvolle, leidenschaftliche und impulsgebende Partnerin für Zürcher Unternehmen und Privatpersonen bleiben werden.
Dr. Jörg Müller-Ganz
Bankpräsident