Geschäftsbericht
Geschäftsjahr 2022

«Mit diesem Werk möchten wir zeigen, wie sich die Zürcher Kantonalbank entwickelt hat. In evolutionären Schritten entwickeln wir seit jeher unser Geschäft und unsere Arbeitsweise weiter. Das Resultat ist eine grundsolide, kraftvolle Bank, auf die sich die Zürcherinnen und Zürcher verlassen können und die – wie dieses Kunstwerk – Energie und Bewegung ausstrahlt. Und Evolution, Solidität, Handwerk verkörpert.»

Roger Liebi, Vizepräsident
Vorsitzender Kunstkommission

Christine Streuli
Geboren 1975 in der Schweiz, lebt und arbeitet Christine Streuli heute in Berlin. Sie hat an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) studiert. Ebenso an der Universität der Künste Berlin (Udk), wo sie seit 2015 eine Professur innehat.

Die nahe Bank

Die Zürcher Kantonalbank positioniert sich erfolgreich als systemrelevante Universalbank mit regionaler Verankerung sowie nationaler und internationaler Vernetzung. Wir sind die bedeutendste Kantonalbank der Schweiz und eine der grössten Schweizer Banken. Mit einer Marktdurchdringung von rund 50 Prozent nehmen wir im Privat- wie im Firmenkundengeschäft die führende Position im Kanton Zürich ein. Zudem sind wir die drittgrösste Fondsanbieterin des Landes. Die Zürcher Kantonalbank ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Zürich und verfügt über eine Staatsgarantie. Unser Leistungsauftrag besteht darin, die Bevölkerung und die Unternehmen mit Finanzdienstleistungen zu versorgen, zur Lösung von wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben beizutragen und verantwortungsvoll mit der Umwelt und der Gesellschaft umzugehen. Wir leben unsere Werte verantwortungsvoll, impulsgebend, leidenschaftlich. Wir sind die nahe Bank und gehören zum Leben im Kanton Zürich.

Konzernleitbild

Konzernleitbild - Unsere Vision

Unsere Vision

Die nahe Bank

Wir begleiten, beraten und bieten Lösungen. Immer, überall. Ein Leben lang.
  • Nr. 1 im Wirtschaftsraum Zürich
  • National stark
  • International erfolgreich
Konzernleitbild - Unsere Ziele

Unsere Ziele

Leistungsstarke Schweizer Universalbank

  • Begeisterte Kundinnen und Kunden
  • Engagierte Mitarbeitende
  • Höchste finanzielle Sicherheit
  • Nachhaltiger Erfolg
Konzernleitbild - Unsere Werte

Unsere Werte

Impulsgebend

Inspirieren, vorausdenken, Mut zeigen

Verantwortungsvoll

Verlässlich sein, Nutzen stiften, da sein

Leidenschaftlich

Engagieren, begeistern, dran bleiben

Konzernleitbild - Unsere Wurzeln

Unsere Wurzeln

Bank der Zürcherinnen und Zürcher

  • Für die Bevölkerung und die Wirtschaft
  • Auf Kontinuität ausgerichtete Geschäftspolitik
  • Wirtschaftliches, ökologisches und soziales Engagement

Universalbank

Führend im Wirtschaftsraum Zürich

Fast die Hälfte der Zürcherinnen und Zürcher sowie der im Kanton Zürich ansässigen Unternehmen zählt zu unseren Kundinnen und Kunden. Wir unterhalten zudem das dichteste Filial- und Automatennetz im Kanton. Unsere Kundinnen und Kunden wickeln ihre Bankgeschäfte zunehmend auch über unsere Direktbank, das ZKB eBanking und das ZKB Mobile Banking ab.

97 Mrd. CHF

Hypotheken

Dichtestes Filial- und Automatennetz

51 Geschäftsstellen

50 %

Marktdurchdringung

Gesamtmarkt

400 Mrd. CHF

Kundenvermögen

Netto-Neugeld-Zufluss 2022:
33,9 Mrd. Franken

33 Mrd. CHF

Kreditengagement

144 Mrd. CHF

Fondsvolumen

Swisscanto ist die drittgrösste Fondsanbieterin der Schweiz. Net New Assets 2022: 13 Mrd. Franken

260 Start-ups mit 220 Millionen unterstützt seit 2005

Eine der grössten Start-up-Förderinnen in der Schweiz

Nachhaltigkeit

118 Mrd. CHF

nachhaltige Anlagen

30 Prozent der Kundenvermögen

Umweltfreundlicher Bankbetrieb

Seit 2010 konnten wir unsere CO2-Emissionen aus dem Bankbetrieb um mehr als 60 Prozent senken.

Gold und Silber

Von 1g – 20g bieten wir Fairtrade-, ab 1 Unze Traceable-Gold an. 2022 wurde das Angebot an forensisch rückverfolgbarem Edelmetall von Gold auf Silber erweitert.

Verankert im Kanton

Über 150 Jahre

Auftrag

Seit 1870 versorgen wir die Bevölkerung sowie Unternehmen mit Finanzdienstleistungen und nehmen unseren gesetzlichen Auftrag wahr.

3 Mrd. CHF

Ausschüttung

In den vergangenen zehn Jahren schütteten wir deutlich über 3 Milliarden Franken an den Kanton Zürich und seine Gemeinden aus.

* 2019 inkl. Jubiläumsdividende, 2020 inkl. Corona-Sonderdividende

140 Mio. CHF

für Unterstützungen

Für Unterstützung in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt im Kanton haben wir 2022 über 140 Millionen Franken eingesetzt. Mit über 400 Sponsorings leisten wir einen aktiven Beitrag zu einem lebenswerten Kanton Zürich.

400 Sponsorings

Attraktive Arbeitgeberin

6’017

Mitarbeitende

6’017 Personen arbeiten in über 5’200 Vollzeitstellen für die Zürcher Kantonalbank. Mit 409 Ausbildungsplätzen sind wir eine der grössten Ausbildungsstätten im Kanton Zürich.

409 Ausbildungsplätze

Mitarbeiter-zufriedenheit

Um zu erfahren, was die Mitarbeitenden bewegt, und um auch in Zukunft den richtigen Rahmen für ein produktives, wertschätzendes Umfeld zu bieten, wird alle zwei Jahre eine umfassende Mitarbeitendenzufriedenheitsumfrage durchgeführt. Die Resultate der Mitte 2021 durchgeführten Befragung mit über 80 Prozent Rücklauf zeigen ein sehr positives Bild. So konnte der hohe Commitment-Wert der vergangenen Befragung auf den bisherigen Höchstwert gesteigert werden. Alle Geschäftseinheiten liegen über unseren ambitionierten Zielwerten.

Commitment-Index
von 86 auf 89 Index-
punkte (ggü. 2019)

Geschichte

Volksversammlungen in Winterthur, Uster und Bülach forderten 1867 politische Mitsprache und sozialpolitische Reformen.
Volksversammlungen in Winterthur, Uster und Bülach forderten 1867 politische Mitsprache und sozialpolitische Reformen.
Bild: Zentralbibliothek Zürich

1830 –
1869

Eine friedliche
Revolution

Hinter der Gründung der Zürcher Kantonalbank stand eine Bewegung, die nicht nur das Bankensystem verändern wollte, sondern eine grundlegende politische Erneuerung anstrebte. Man nannte sie die Demokratische Bewegung, weil ihr Hauptanliegen die Durchsetzung von direktdemokratischen Rechten war. Die neue Verfassung von 1869 enthielt unter anderem das Referendumsrecht und die Direktwahl der Zürcher Regierungsräte, schaffte die Todesstrafe ab, garantierte die Vereinsfreiheit und führte progressive Steuern ein. Die Gründung einer Staatsbank war als wirtschaftspolitische Stärkung dieses demokratischen Reformprogramms gedacht. Die Bank sollte tragbare Kredite für Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe anbieten und die Spar- und Anlagebedürfnisse breiter Bevölkerungskreise befriedigen.

1870 –
1914

Sturm
und Drang

Die neugegründete Zürcher Kantonalbank öffnete ihren ersten Schalter am 15. Februar 1870 am Paradeplatz. Die Anfänge waren bescheiden, galt es doch zunächst, grundlegende Betriebsabläufe zu etablieren und einen Kundenstamm aufzubauen. Zudem brach im Sommer 1870 der Deutsch-Französische Krieg aus, der das Bankgeschäft stark behinderte. Danach fasste die Bank schnell Tritt und weitete ihr Kreditvolumen rasch aus. Bis zur Gründung der Nationalbank 1907 gab sie auch eigene Banknoten heraus, was neben Spargeldern und Obligationen ihre Finanzierung sicherte. Zur Bedienung der Kundschaft wurde im Kanton eine Vielzahl von Filialen und Agenturen eröffnet, aber auch nebenamtlich betriebene «Einnehmereien», die Spargelder entgegennahmen. Keine andere Bank wies im Kanton Zürich seither eine vergleichbare Präsenz auf.
Die «Stahlkammer» in einer Imagebroschüre von 1908.
Die «Stahlkammer» in einer Imagebroschüre von 1908.
Arbeitsplätze in der Filiale Rüti, um 1915.
Arbeitsplätze in der Filiale Rüti, um 1915.

1914 –
1945

Fels in der
Brandung

Trotz kriegs- und krisenbedingter Rückschläge zwischen 1914 und 1945 blieb die Zürcher Kantonalbank eine zuverlässige Stütze der kantonalen Volkswirtschaft. Aufgrund ihres gesetzlichen Auftrags vermied sie spekulative Geschäfte. Anders als die global tätigen Grossbanken überstand sie dank ihrer Binnenmarktorientierung die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre relativ unbeschadet. Die Krisenresistenz erhöhte ihr Ansehen und diente als Beweis für die Notwendigkeit einer staatlichen Bank. Obwohl sie ihre Geschäftstätigkeit auch auf andere Gebiete wie den Kapitalmarkt ausweitete, blieb sie im Kern die wichtigste Hypothekarbank für den Kanton. Besonders stark engagierte sie sich als Kreditgeberin für Wohnbaugenossenschaften, die in den 1920er-Jahren populär geworden waren.

1945 –
1990

Beeindruckendes
Wachstum

Bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte der kraftvollste und längste Wirtschaftsaufschwung der westeuropäischen Geschichte ein. Für den Zürcher Finanzplatz begann das Goldene Zeitalter und auch die Zürcher Kantonalbank entwickelte sich entsprechend. Während sie 1945 noch 689 Personen beschäftigte, waren es 1990 mehr als 4’000. Die Bilanzsumme stieg von 1,6 auf 44,4 Milliarden Franken, was auch Folge der erweiterten Produkt- und Dienstleistungspalette war. Aus einem überschaubaren Kreditinstitut war eine grosse Bank geworden. Gegen Ende der Periode kam es allerdings zu einer Überhitzung im Immobiliensektor, was später hohe Folgekosten verursachte.
Elektronische Hilfsmittel für die «Datenfernverarbeitung» halten Einzug in die Bank.
Elektronische Hilfsmittel für die «Datenfernverarbeitung» halten Einzug in die Bank.
Die 2022 neu eröffnete Konzeptfiliale in Winterthur.
Die 2022 neu eröffnete Konzeptfiliale in Winterthur.

1990 –
Heute

Stabilität durch
Diversifikation

Als Folge der Immobilienkrise der 1990er-Jahre leitete die Bank die erste grössere Reorganisation in ihrer Geschichte ein, womit auch eine strategische Neuausrichtung verbunden war. Die Bank wollte ihre Abhängigkeit von der Immobilienfinanzierung verringern, weshalb sie kontinuierlich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das Handelsgeschäft stärkte – etwa 2014 mit der Übernahme der Fondsgesellschaft Swisscanto. Das Umfeld blieb in dieser Periode volatil: Kurz nach der Jahrtausendwende platzte die Dotcom-Blase und im Sommer 2007 brach die globale Finanzkrise aus. Weitere Erschütterungen für den Bankenplatz Schweiz brachte der US-Steuerstreit. Die Diversifikationsstrategie erwies sich während dieser Krisen als Stabilitätsfaktor und Stütze sowohl für die Bank wie auch den Kanton.